Ausland

Ende der Verfolgung von Ärzten in der Türkei gefordert

  • Dienstag, 28. Februar 2023

Ferney-Voltaire – Internationale Medizin- und Menschenrechtsorganisationen haben die türkischen Behörden aufgefordert, die Anklagen gegen die Führung der Türkischen Ärztevereinigung (TMA) fallen zu lassen.

Mit mehr als 110.000 Mitgliedern im ganzen Land ist sie die größte Ärztevereinigung des Landes. Heute müssen die elf Mitglieder des Zentralrats der TMA vor dem 31. Zivilgericht in der Hauptstadt Ankara er­scheinen.

„Das Gerichtsverfahren gegen die TMA-Führung, die einige der renommiertesten Mediziner der Türkei um­fasst, ist der jüngste in einer Reihe von Angriffen auf unabhängige medizinische und andere Berufe, deren Unabhängigkeit die Regierung als potenzielle Bedrohung sieht“, so die Organisationen.

Seit mindestens 2014 sei die TMA gerichtlichen Schikanen, politisch motivierten Verfahren, Bürodurchsuchun­gen, Drohungen und Inhaftierungen ausgesetzt, kritisieren sie.

„Der Vorwurf an unsere türkischen Kollegen, sie würden Aktivitäten durchführen, die die Anwendung von Ge­walt fördern, ist nicht nur unangemessen, sondern auch unbegründet und unehrlich“, sagte Frank Ulrich Mont­gomery, Vorsitzender des Rates des Weltärztebundes.

An dem Aufruf beteiligen sich neben dem Weltärztebund die Organisationenen Physicians for Human Rights, Redress und der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzte (CPME).

„Die Ärzteschaft wird in der Türkei angegriffen“, sagte Michele Heisler, ärztliche Leiterin von Physicians for Human Rights. Sie würden unrechtmäßig verhaftet, mit langen Haftstrafen bedroht und schikaniert, weil sie sich für die medizinische Ethik, die Fähigkeit, ihren Patienten eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversor­gung zu bieten, und die Menschenrechte einsetzten.

„Diese Verfolgung von Ärzten, nur weil sie versuchen, ihre beruflichen Pflichten zu erfüllen, muss jetzt aufhören“, betonte sie.

hil

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