Epidemie-Prävention: Rund 540 Millionen US-Dollar für Impfstoffforschung
Berlin – Zur Verhinderung von Epidemien wie dem Ebola-Ausbruch in Westafrika im Jahr 2015 stehen derzeit rund 540 Millionen Euro für ein Koordinierungsprojekt zur Erforschung von Impfstoffen zur Verfügung. Sie kommen der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) zugute, die seit Januar dieses Jahres Forschungsprojekte finanzieren, koordinieren und stimulieren soll.
Das Projekt haben heute in Berlin der Kommissarische Leiter für Forschung und Entwicklung von CEPI, Ralf Clemens, und der Geschäftsführer Forschung/Entwicklung/Innovation des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa), Siegfried Throm, vorgestellt. Anlass war das Treffen der Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am Wochenende ebenfalls in Berlin.
CEPI sei eine Initiative, zu der sich private, öffentliche und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammengeschlossen hätten, erklärte Clemens. Hauptgeldgeber seien zurzeit die Regierungen von Norwegen, Japan und Deutschland sowie die Bill & Melinda Gates-Stiftung und der Wellcome Trust. Bei der Auswahl der Forschungsprioritäten richtet sich CEPI nach Aussage von Clemens nach der Prioritätenliste der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Eine erste Ausschreibungsrunde für die Erforschung von Impfstoffen gegen MERS, Lassa und Nipah sei bereits gelaufen. Die Projekte, die zum Zuge kommen, sollen Ende des Jahres bekanntgegeben werden. Man ziele bei der Entwicklung von Impfstoffen vor allem auf Erkrankungen, die schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit hätten, von Mensch zu Mensch übertragbar seien und bei denen es vielversprechende Forschungsansätze für einen Impfstoff gebe, erklärte Clemens.
Kurz vor der Zulassung steht vfa-Geschäftsführer Throm zufolge ein erster Impfstoff gegen Ebola. Das Pharmaunternehmen MSD, das die Impfstoffentwicklung zusammen mit öffentlichen Institutionen wie den US-amerikanischen National Institutes for Health, der WHO, Universitäten und der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen vorangetrieben hat, wolle voraussichtlich Ende Jahres die Zulassung beantragen, sagte Throm. Angesichts des aktuellen Ebola-Ausbruchs im Kongo hoffe man, den Impfstoff, der seine Sicherheit in klinischen Prüfungen belegt habe, auch ohne Zulassung einsetzen zu können.
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