Erneut Hungersnot in Teilen des Sudans bestätigt

Khartum – Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hat ein Expertengremium eine Hungersnot in Teilen des Sudans bestätigt.
Die weltweit als Autorität für Ernährungssicherheit anerkannte Initiative IPC habe Beweise geliefert, dass die Situation in den Städten Al-Faschir in der Region Darfur und Kadugli in der Region Süd-Kordofan den Status einer Hungersnot erreicht habe, teilte die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger mit.
Zudem bestehe die Gefahr einer Hungersnot in 20 weiteren Gebieten in Darfur und Kordofan. Mehr als 375.000 Menschen sind demnach im Sudan von einer humanitären Katastrophe der höchsten Stufe betroffen; 21 Millionen sind von Hunger bedroht.
Die Lage in dem ostafrikanischen Land gilt als die größte humanitäre Krise der Welt. „Nur ein sofortiger Waffenstillstand und uneingeschränkter humanitärer Zugang können weiteres Leid verhindern und Leben retten“, sagte Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Ende Dezember hatte der IPC-Ausschuss bereits die Kriterien einer Hungersnot in mindestens fünf Gebieten des Landes nachgewiesen.
Betroffen waren hauptsächlich Gebiete in Nord-Darfur. Eine Hungersnot ist die schlimmste – und seltene – Form der Hungerkrise. Sie bedeutet, dass bei mindestens einem Fünftel aller Haushalte extremer Nahrungsmangel herrscht und täglich mindestens zwei Erwachsene oder vier Kinder pro 10.000 Menschen an akuter Unterernährung sterben.
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