Ausland

EU-Bericht: Coronapandemie trifft besonders ärmere Regionen

  • Mittwoch, 9. Februar 2022
/PhotoGranary, stock.adobe.com
/PhotoGranary, stock.adobe.com

Brüssel – Besonders ärmere europäische Regionen sind hart von der Coronapandemie getroffen worden. Das geht aus einem Bericht zur Regionalpolitik der Europäischen Union (EU) hervor, den die EU-Kommis­sion heute in Brüssel präsentierte. Die Kohäsionspolitik der EU zielt darauf ab, durch Zahlungen an Re­gio­nen Entwicklungsunterschiede zu verringern.

Dem Bericht zufolge wurde das Wachstum in weniger entwickelten Regionen generell durch die Kohä­sions­politik angekurbelt, besonders in östlichen Regionen wie in Polen oder im Baltikum. Doch die Pan­de­mie habe Fortschritte teils wieder zunichtegemacht.

So seien durch die Kohäsionspolitik zwischen 2012 und 2019 rund 17 Millionen weniger Menschen von Armut bedroht gewesen. Wegen Corona seien indes 2020 fünf Millionen wieder dazugekommen. Vor allem ärmere Regionen, die vom Tourismus abhängen, waren demnach stark betroffen. In Südeuropa, zum Beispiel in Italien, Spanien oder Griechenland, seien viele Regionen weniger gewach­sen.

Die Pande­mie habe auch Ungleichheiten im Gesundheitsbereich aufgedeckt. Die durchschnittliche Sterblichkeits­rate in der EU stieg dem Bericht zufolge zusätzlich um 13 Prozent während der Pandemie, in weniger entwick­elten Regionen jedoch um 17 Prozent.

In Deutschland war die Wirtschaft den Angaben zufolge unter anderem in Brandenburg, Berlin und Nord­rhein-Westfalen besonders von Corona betroffen. Insgesamt zählen die meisten deutschen Regionen laut dem Bericht als „entwickelt“, also ihr Wirtschaftswachstum pro Kopf liegt über dem EU-Durchschnitt.

Einige Regionen im Osten gelten demnach als „Übergangsregionen“, da sie leicht unter dem Durchschnitt lagen. Die Kohäsionspolitik hat Gewicht, da rund ein Drittel des EU-Budgets mittlerweile dafür ausgege­ben wird – etwa 390 Milliarden Euro zwischen 2014 und 2020 laut dem Europäischen Rechnungshof.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung