EU-Kommissar will Gespräche mit Afrika über Geburtenkontrolle führen

Osnabrück – Das Bevölkerungswachstum in Afrika lässt sich nach Ansicht von Christos Stylianides, dem EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz, nur mit Hilfe einer konsequenteren Familienplanung verlangsamen.
„Wir müssen mit unseren afrikanischen Partnern über das Thema Geburtenkontrolle stärker ins Gespräch kommen, um der Bevölkerungsexplosion entgegenzuwirken", sagte Stylianides der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es brauche pragmatische Wege. Dazu werde die EU lokale Stammesführer und Kirchen gewinnen müssen.
Gerade die Kirchen müssten „ihrer Verantwortung für eine am Wohl der Menschen orientierten Geburtenkontrolle in Afrika stärker gerecht werden als bisher“, fügte der EU-Kommissar hinzu.
Dabei gelte es Rücksicht auf die jeweilige Kultur zu nehmen. „Ich will hier keinesfalls einer Familienplanung, wie es die Chinesen mit ihrer Ein-Kind-Politik gemacht haben, das Wort reden. Niemand will ein solches System für Afrika“, betonte Stylianides.
Experten schätzen, dass sich die Bevölkerung Afrikas bis zum Jahr 2050 auf 2,5 Milliarden Menschen in etwa verdoppeln wird. Die neuen Generationen würden die Zukunft ihres Kontinents mitbestimmen – oder aber anderswo nach Möglichkeiten suchen, so Stylianides.
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