Ausland

EU-Kommission will besseren Schutz vor Mikroplastik aus Granulat

  • Dienstag, 17. Oktober 2023
/gradt, stock.adobe.com
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Brüssel – Die EU-Kommission will zum Schutz von Menschen und Umwelt strengere Regeln für den Umgang mit Plastikgranulat. Damit soll verhindert werden, dass Schaden durch Mikroplastik entsteht, wie die Kom­mission gestern in Brüssel mitteilte.

Derzeit gelangten jährlich zwischen 52.000 und 184.000 Tonnen Kunststoffpellets wegen falscher Handha­bung in die Umwelt. Durch die vorgeschlagenen neuen Vorgaben könne die Freisetzung um bis zu 74 Prozent reduziert werden, so die Kommission.

Kunststoffpellets sind das Rohmaterial für die Herstellung aller Kunststoffe. Dabei handelt es sich laut Kommission meistens um Mikroplastik von bis zu fünf Millimeter. Etwa beim Transport können Teile des Plastiks verschüttet werden und so in die Umwelt gelangen.

Einmal dort, reichern sich die kleinen Partikel den Angaben zufolge in Tieren, einschließlich Fischen und Schalentieren, an und werden daher auch von Menschen mit der Nahrung aufgenommen.

Konkret sollen Unternehmen durch die neuen Regeln dazu verpflichtet werden, mehr Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. So sollen sie etwa Risikogutachten erstellen und darin Maßnahmen aufführen und umsetzen, wie sich vermeiden lässt, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt.

Bevor die neuen Vorgaben Wirklichkeit werden, müssen das EU-Parlament und die EU-Staaten noch einen Kompromiss aushandeln.

Andere neue EU-Vorgaben für Mikroplastik treten bereits nach und nach in Kraft. Vor drei Wochen hatte die Kommission mitgeteilt, dass in Zukunft etwa der Verkauf von Produkten untersagt wird, denen Mikroplastik zugesetzt wurde und dieses bei der Verwendung freigesetzt wird.

Das Verbot betrifft demnach beispielsweise Granulatmaterial auf Sportanlagen, Kosmetika wie Peelings oder Glitter, ebenso Spielzeug und Pflanzenschutzmittel.

dpa

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