EU-Migrationskommissar auf Lesbos: „Jetzt nicht aufgeben“

Athen/Lesbos – EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos hat Europa an seine Tradition erinnert, humanitäre Hilfe für Flüchtlinge zu leisten. Allen voran sei es die Pflicht der Europäer, für eine sofortige Verbesserung der Lebensbedingungen der Flüchtlinge und Migranten auf den Inseln der Ostägäis zu sorgen, sagte er heute nach einem Besuch des Registrierzentrums von Moria und eines weiteren Flüchtlingslagers auf der Insel Lesbos in Griechenland. „Wir dürfen jetzt nicht aufgeben“, sagte er im griechischen Fernsehen.
Die Inseln im Osten der Ägäis – allen voran Lesbos – waren vergangene Woche von einem Wintersturm mit starkem Schneefall heimgesucht worden. Zelte brachen unter der Last des Schnees zusammen. Humanitäre Organisationen warfen den griechischen Behörden daraufhin vor, nicht rechtzeitig für die Unterbringung der Flüchtlinge in sicheren Containerwohnungen gesorgt zu haben. „Wir brauchen Lösungen heute. Nicht morgen und nicht nächste Woche“, erklärte Avramopoulos. Er rief die anderen EU-Staaten auf, die vereinbarte Umsiedlung von Flüchtlingen aus Griechenland zu beschleunigen.
Am Vortag hatten die griechischen Behörden 62 Containerwohnungen nach Lesbos gebracht – zu spät, wie humanitäre Organisationen monierten.
Avramopoulos wurde von den Bürgermeistern der Ostägäisinseln und dem Chef des griechischen Flüchtlingskrisenstabes, Ioannis Mouzalas, begleitet. Die Politiker berieten darüber, wie die Lage auf den Inseln verbessert werden könne. Zurzeit harren dort gut 15.500 Menschen aus, teilte der Flüchtlingskrisenstab in Athen mit.
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