EU-Parlament stellt sich gegen mehr gesundheitsschädigendes Blei in PVC

Straßburg – Das EU-Parlament hat einen Rechtsakt der EU-Kommission blockiert, der zu mehr gesundheitsschädigendem Blei in PVC-Erzeugnissen hätte führen können. Der Vorschlag aus Brüssel laufe dem Ziel zuwider, „ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt sicherzustellen“, erklärten die EU-Abgeordneten gestern zur Begründung.
Der entsprechende Antrag wurde mit 394 zu 241 Stimmen und 13 Enthaltungen angenommen. Die Abgeordneten stellten sich gegen zwei vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen beim Recyceln von PVC.
Die Kommission hatte vorgeschlagen, bei Hart-PVC den Grenzwert beim Bleigehalt auf zwei Prozent und bei Weich-PVC auf ein Prozent festzusetzen. Die Brüsseler Behörde gab zur Begründung an, die Recyclingquote erhöhen zu wollen.
Das Parlament betonte nun, dass das Recycling die weitere Verwendung gefährlicher Stoffe nicht rechtfertige. Mit den Ausnahmeregeln würden „2.500 bis 10.000 Tonnen Blei über rückgewonnenes PVC wieder in Verkehr gebracht“ und die umweltgerechte Entsorgung bleihaltiger PVC-Abfälle lediglich „aufgeschoben“.
Die europäische Industrie hat die Verwendung von Blei bereits stark reduziert. Nach Angaben der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) gehen rund 90 Prozent der Bleianteile auf eingeführte PVC-Erzeugnisse zurück.
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