Ausland

EU-Parlament stellt sich gegen mehr gesundheits­schädigendes Blei in PVC

  • Donnerstag, 13. Februar 2020
/photoaliona, stock.adobe.com
/photoaliona, stock.adobe.com

Straßburg – Das EU-Parlament hat einen Rechtsakt der EU-Kommission blockiert, der zu mehr gesundheitsschädigendem Blei in PVC-Erzeugnissen hätte führen können. Der Vor­schlag aus Brüssel laufe dem Ziel zuwider, „ein hohes Schutzniveau für die mensch­liche Gesundheit und für die Umwelt sicherzustellen“, erklärten die EU-Abgeordneten gestern zur Begründung.

Der entsprechende Antrag wurde mit 394 zu 241 Stimmen und 13 Enthaltungen ange­nommen. Die Abgeordneten stellten sich gegen zwei vorgeschlagenen Ausnahmerege­lun­gen beim Recyceln von PVC.

Die Kommission hatte vorgeschlagen, bei Hart-PVC den Grenzwert beim Bleigehalt auf zwei Prozent und bei Weich-PVC auf ein Prozent festzusetzen. Die Brüsseler Behörde gab zur Begründung an, die Recyclingquote erhöhen zu wollen.

Das Parlament betonte nun, dass das Recycling die weitere Verwendung gefährlicher Stoffe nicht rechtfertige. Mit den Ausnahmeregeln würden „2.500 bis 10.000 Tonnen Blei über rückgewonnenes PVC wieder in Verkehr gebracht“ und die umweltgerechte Entsor­gung bleihaltiger PVC-Abfälle lediglich „aufgeschoben“.

Die europäische Industrie hat die Verwendung von Blei bereits stark reduziert. Nach An­gaben der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) gehen rund 90 Prozent der Bleian­teile auf eingeführte PVC-Erzeugnisse zurück.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung