G20-Staaten „tief besorgt“ über Nahrungsmittelkrise

Nusa Dua – Die Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) ist „tief besorgt“ über die globale Ernährungskrise. Im Entwurf für die Abschlusserklärung des Gipfels auf der indonesischen Insel Bali wies die Gruppe darauf hin, dass „gegenwärtige Konflikte und Spannungen“ die Herausforderungen für die Nahrungsmittelversorgung verschärft hätten.
Es sollten „alle verfügbaren Werkzeuge“ genutzt werden, um die Krise anzugehen und die gefährdeten Menschen vor Hunger zu schützen. Die G20 sagen zu, „Aktionen zu ergreifen, um die Nahrungs- und Energiesicherheit zu fördern, die Stabilität der Märkte zu unterstützen, vorübergehend und gezielt Unterstützung zu geben“, heißt es in dem Entwurf.
„Wir werden weitere koordinierte Maßnahmen ergreifen, um die Herausforderungen für die Ernährungssicherheit anzugehen, einschließlich Preissteigerungen und den weltweiten Mangel an Lebensmitteln und Düngemitteln.“
Entwicklungsorganisationen zeigten sich enttäuscht über ausbleibende Zusagen der G20 im Kampf gegen den Hunger. „Die G20-Staaten finden große Worte - aber übernehmen keinerlei Verantwortung“, sagte Friederike Röder von Global Citizen.
Abgesehen von der Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine gebe es keine Verpflichtungen oder Zusagen. „Während es aus Bali leere Worte gibt, stehen 50 Millionen Menschen am Rande des Hungertods.“
„Es gibt überhaupt keine konkreten finanziellen Zusagen“, kritisierte auch Jörn Kalinski von Oxfam. Selbst die humanitären Hilfsappelle der Vereinten Nationen für die Programme gegen den Hunger seien nur zu 40 Prozent finanziert.
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