Ausland

Globaler Fonds: Arme Länder erhalten vielversprechendes HIV-Medikament

  • Donnerstag, 10. Juli 2025
/magann, stock.adobe.com
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Genf – Im Kampf gegen HIV und Aids sollen auch einkommensschwache Länder ein vielversprechendes neues Medikament erhalten.

Wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria gestern in Genf mitteilte, hat der US-Pharmakonzern Gilead zugesagt, das Mittel Lenacapavir, das zur Prophylaxe und zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt werden kann, auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereitzustellen.

Damit werde zum ersten Mal eine HIV-Prophylaxe zur gleichen Zeit in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen und in Ländern mit hohem Einkommen auf den Markt gebracht, erklärte der Globale Fonds und sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ für globale Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Durch die Vereinbarung mit Gilead könnten zwei Millionen Menschen mit dem Medikament versorgt werden.

Lenacapavir, das von Gilead unter dem Markennamen Yeztugo vertrieben wird und im Juni von der US-Arnzeimittelbehörde FDA zugelassen wurde, schützt laut klinischen Studien zu mehr als 99,9 Prozent vor einer HIV-Infektion und muss nur zweimal jährlich injiziert werden. Bisherige HIV-Medikamente in Tablettenform müssen dagegen täglich eingenommen werden – zu einem weltweiten Rückgang der Neuinfektionen führten sie nicht.

Die Entwicklung von Lenacapavir sei nicht nur ein „wissenschaftlicher Durchbruch“, sondern ein „Wendepunkt“ im Kampf gegen HIV und Aids, erklärte der Chef des Globalen Fonds, Peter Sands. „Zum ersten Mal verfügen wir über ein Instrument, das den Verlauf der HIV-Epidemie grundlegend verändern kann – aber nur, wenn wir es den Menschen zukommen lassen, die es am dringendsten brauchen.“

Durch die Vereinbarung mit Gilead sollen vom Globalen Fonds unterstützte Länder Lenacapavir den Angaben zufolge für die sogenannte Präexpositionsprophylaxe (PrEP) nutzen können. Bis Ende dieses Jahres soll mindestens ein afrikanisches Land eine erste Lieferung erhalten.

afp

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