Griechenland hebt Coronaimpfpflicht für Gesundheitspersonal auf

Athen – In Griechenland dürfen tausende Krankenpflegekräfte und Ärzte, die wegen fehlender Coronaimpfung nicht mehr im Gesundheitsbereich arbeiten durften, in ihre Jobs zurückkehren. Gesundheitsminister Thanos Plevris sagte heute dem Sender Mega TV, ein entsprechendes Gerichtsurteil werde umgesetzt, auch wenn es sich aus seiner Sicht um „eine gefährliche Entscheidung für die öffentliche Gesundheit“ handele.
Das Arbeitsverbot für Ungeimpfte im Gesundheitsbereich werde am 1. Januar, vielleicht aber auch schon früher außer Kraft gesetzt, führte der Minister aus. Damit folgt die Regierung einer Entscheidung von Griechenlands oberstem Verwaltungsgericht, dem Staatsrat, der die Regelung vergangene Woche für ungültig erklärt hatte.
Bei der Einführung der Coronaimpfpflicht für das Gesundheitspersonal vor einem Jahr waren davon rund 6.500 Arbeitnehmer betroffen gewesen. Nach Informationen der Zeitung Kathimerini waren es im Oktober immerhin noch mehr als 2.000 Kräfte, die wegen der Impfpflicht nicht mehr im Gesundheitsbereich arbeiten konnten, darunter etwa 170 Ärztinnen und Ärzte.
Seit Beginn der Coronapandemie wurden in Griechenland gut 5,3 Millionen Coronainfektionen registriert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben mehr als 34.000 Infizierte.
Außer in Griechenland war auch in einigen anderen europäischen Ländern eine Coronaimpfpflicht für Gesundheitspersonal eingeführt worden. In Deutschland müssen Mitarbeiter in Gesundheit und Pflege seit dem 15. März einen Coronaimpf- oder -genesenennachweis vorlegen. Die Coronaimpfpflicht für Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen soll aber voraussichtlich zum Jahresende auslaufen.
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