Haiti: Fast 300 Millionen Dollar an humanitärer Hilfe nötig
Port-au-Prince – Haiti benötigt dieses Jahr nach Angaben von Behörden und Hilfsorganisationen fast 300 Millionen Dollar (279 Millionen Euro) zur Unterstützung seiner ärmsten Einwohner. Für rund 2,4 Millionen Menschen – unter ihnen die stark vom Durchzug des Hurrikans „Matthew“ im vergangenen Oktober Betroffenen – müssten 291,5 Millionen Dollar Spenden gesammelt werden, sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Haiti, El-Mostafa Benlamlih, gestern in Port-au-Prince.
Vier Monate nach dem verheerenden Hurrikan, der Schäden in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar anrichtete, sind demnach 1,5 Millionen Sturmopfer dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Der bitterarme Karibikstaat Haiti hat sich bis heute nicht von dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 erholt, bei dem rund 250.000 Menschen starben. Neun Monate später brach in dem Land eine schwere Cholera-Epidemie aus. Offenbar schleppten nepalesische UN-Blauhelmsoldaten die Seuche ein. Fast 10.000 Menschen sind seitdem gestorben, noch immer werden neue Ansteckungen registriert.
Die Vereinten Nationen hatten sich Ende Oktober enttäuscht über die geringe Resonanz auf ihren Spendenaufruf für die Opfer der Cholera-Epidemie gezeigt. Auch jetzt erscheint fraglich, ob sich genügend internationale Geber finden werden, um das Spendenziel von fast 300 Millionen Dollar zu erreichen.
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