Ausland

Harris: Trump verbreitet „eine Menge Lügen“ über das Thema Schwanger­schaftsabbrüche

  • Mittwoch, 11. September 2024
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht während des TV-Duells/picture alliance, AP, Alex Brandon
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht während des TV-Duells/picture alliance, AP, Alex Brandon

Philadelphia – US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihrem Kontrahenten Donald Trump im gestrigen TV-Duell vorgeworfen, Lügen über seine Rolle bei der landesweiten Abschaffung des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche zu verbreiten.

„Sie werden eine Menge Lügen hören“, sagte die Vizepräsidentin gestern in der vom Sender ABC übertrage­nen Debatte mit Blick auf Trumps Äußerungen zu dem wichtigen Wahlkampfthema. Trump habe als Präsident drei Richter des Obersten Gerichtshofs „persönlich ausgewählt“, sagte Harris.

Er habe sie mit der Absicht ausgewählt, das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbrüche zu kippen. „Und sie haben genau das getan, was er beabsichtigt hat.“ Indem er über diese Vorgänge die Unwahrheit sage, „beleidigt er die amerikanischen Frauen“, sagte die Vizepräsidentin.

Das konservativ dominierte Oberste Gericht der USA hatte im Juni 2022 das landesweite Recht auf Schwan­ger­schaftsabbrüche annulliert. Seither liegt die Zuständigkeit für entsprechende Gesetze bei den einzelnen Bundesstaaten. Mehr als 20 von ihnen haben das Abtreibungsrecht inzwischen drastisch eingeschränkt oder ganz abgeschafft.

Ex-Präsident Trump hatte mit der Nominierung von drei konservativen Richtern an den Supreme Court den Weg für die Abschaffung des seit fast 50 Jahren geltenden Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche gebahnt. Im Wahlkampf vertritt der Republikaner nun die Position, dass das Abtreibungsrecht in der Verantwortung der Bundesstaaten verbleiben sollte.

In dem aggressiv geführten TV-Duell haben Harris und Trump ihre Pläne für eine Amtszeit vorgestellt und scharfe Attacken gegeneinander gerichtet. 90 Minuten lang debattierten die demokratische Vizepräsidentin und der republikanische Ex-Präsident über Top-Themen des Wahlkampfs wie Wirtschafts- und Migrations­politik und Außenpolitik.

Trump gab deutlich zu verstehen, dass er eine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2024 nicht akzeptie­ren und dagegen vorgehen werde. Harris hielt Trump seine verschiedenen Strafverfahren vor und die Tat­sache, dass er seit dem Schuldspruch im Schweigegeldprozess ein verurteilter Straftäter ist.

Unmittelbar nach Ende der Debatte forderte das Harris-Team den 78-jährigen Republikaner auf, sich einer zweiten Debatte zu stellen. Bisher hatten sich beide Lager nicht auf weitere Termine einigen können.

afp

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