Hoffnung auf weitere Überlebende nach Beben in der Ägäis schwindet

Bayrakli – Nach dem schweren Beben in der Ägäis gibt es nur noch wenig Hoffnung, weitere Überlebende aus den Trümmern bergen zu können. Bis gestern Abend wurden in der türkischen Region Izmir nach Regierungsangaben fast 70 Leichen unter den Schuttmassen gefunden, zwei weitere Todesopfer gab es auf der griechischen Insel Samos.
Rund 940 Menschen in der Türkei erlitten Verletzungen, im Katastrophengebiet wurden tausende Zelte als Notunterkünfte errichtet. Mehr als 200 Verletzte lagen nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad gestern noch im Krankenhaus. Die Zahl der Todesopfer in der Türkei stieg auf 69.
Das Beben der Stärke 7,0 hatte am vergangenen Freitag den Westen der Türkei und die griechische Insel Samos erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens zwischen Samos und der türkischen Provinz Izmir.
Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstädte Istanbul und Athen zu spüren. Die türkischen Behörden registrierten mehr als 800 Nachbeben. Auf Samos wurden zwei Schüler von einer einstürzenden Mauer erschlagen.
Am schwersten betroffen ist die türkische Stadt Bayrakli, wo 17 Gebäude einstürzten. Zahlreiche Bewohner der Stadt verbrachten aus Angst vor Nachbeben eine zweite Nacht im Freien.
Helfer hatten tausende Zelte errichtet, Freiwillige gaben Suppe aus. An den Such- und Bergungseinsätzen Tag und Nacht beteiligten sich fast 6.000 Einsatzkräfte. „Wir warten auf ein Wunder“, sagte ein Mann in Bayrakli.
Laut einem Bericht der Zeitung Hürriyet hatten Experten bereits vor Jahren auf Mängel an zwei der nun eingestürzten Gebäude in Bayrakli hingewiesen. Bei ihrem Bau sei minderwertiger Zement verwendet worden.
In der Türkei gibt es immer wieder schwere Erdbeben. Erst im Januar waren mehr als 40 Menschen nach einem Erdbeben der Stärke 6,7 in Elazig im Osten des Landes ums Leben gekommen.
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