Ausland

Humanitäre Lage in Afrika spitzt sich zu

  • Freitag, 9. Juni 2017
/Unicef, Knowles-Coursin
/Unicef, Knowles-Coursin

Köln/Berlin – Vor der größten humanitären Katastrophe seit Gründung der Vereinten Nationen hat das Bündnis „Gemeinsam für Afrika“ unter Schirmherrschaft von Bundes­präsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) gewarnt. Mehr als 23 Millionen Menschen sind derzeit in den Ländern Ostafrikas und in Nigeria akut vom Hungertod bedroht. Ohne Hilfe sei ein Massensterben unausweichlich, unterstrichen das Bündnis aus 22 deutschen Hilfsorganisationen sowie die Vereinten Nationen.

„Ohne unsere Hilfe werden noch mehr Frauen, Männer und Kinder verhungern", erklärte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Spendenaufruf an die deutsche Bevölkerung. „Unterstützen Sie die Hilfsorganisationen, die gemeinsam gegen die Hungersnot aufrufen. Mit Ihrer Spende können Sie Menschenleben retten! Mit Ihrer Hilfe können wir die Hungerkatastrophe lindern“, so Steinmeier.

Wegen der schweren Hungerkrisen in mehreren afrikanischen Ländern sowie im Jemen ist auch das Leben von Millionen von Kindern in akuter Gefahr. Nach neuesten Schätzungen von Unicef werden rund zwei Millionen Kinder am Horn von Afrika, im Südsudan, in der Tschadsee-Region und im Jemen bis Ende des Jahres lebensbedrohlich mangelernährt sein.

„Es ist ein Skandal, dass im 21. Jahrhundert in unserer Welt noch Kinder den Hungertod fürchten müssen“, unterstrich Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutsch­land. „90 Prozent der mangelernährten Kinder, die wir zum Beispiel in Somalia oder Südsudan in den vergangenen Monaten behandelt haben, konnten gerettet werden. Wir müssen so schnell wie möglich alle Kinder in Not erreichen, bevor es für sie zu spät ist.“

Die Ursachen für die aktuellen Hungerkrisen sind sehr komplex: Eine Kombination aus brutalen Konflikten, Vertreibung, außergewöhnlich langen Dürreperioden und hohen Preisen für Lebensmittel hat dazu geführt, dass Wasser und Nahrung knapp sind. Krank­heiten wie Cholera und Masern bringen Kinder zusätzlich in Gefahr. Vor diesem Hintergrund appellierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) an die internationale Gemein­schaft, ihre Hilfen für die notleidende und hungernde Bevölkerung im Jemen und am Horn von Afrika zu verstärken.

hil/sb

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