Hunderten Verwundeten in Gaza droht Amputation

Genf/Gaza-Stadt – Ohne sofortige Hilfe droht Hunderten verletzten Demonstranten im Gazastreifen nach Warnungen eines ranghohen UN-Vertreters die Amputation von Gliedmaßen. „In einigen dieser Fälle rennen wir gegen die Uhr“, sagte der Humanitäre Koordinator der UN für die besetzten Palästinensischen Gebiete, Jamie McGoldrick, laut einer Mitteilung von gestern.
Bisher seien 120 Amputationen durchgeführt worden. Unter den Amputierten seien 20 Kinder. Als kritisch bezeichnete der UN-Vertreter das Auftreten von Osteomyelitis, einer Knochenentzündung, ohne deren Behandlung es zu weiteren Amputationen kommen werde. Die Ärzte vor Ort hätten zudem nicht die technischen Möglichkeiten, die Behandlungen durchzuführen.
Die UN hat einen Aufruf für zusätzliche 20 Millionen Dollar (17,8 Millionen Euro) für die Notfallversorgung in Gaza gestartet. Demnach wird dringend zusätzliches Geld benötigt, um die verletzten Gliedmaßen von rund 1.700 Gaza-Bewohnern zu retten sowie das Gesundheitssystem zu stabilisieren.
Bei den Protesten zum „Marsch der Rückkehr“ wurden laut McGoldrick insgesamt 29.000 Palästinenser verletzt. Gleichzeitig warnte McGoldrick vor der dramatischen wirtschaftlichen und humanitären Lage in Gaza. Verschärft werde die Lage durch die anhaltend hohe Jugendarbeitslosigkeit.
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