Immer mehr Cholera-Fälle im Libanon

Beirut – Im Libanon sind inzwischen mindestens 287 Menschen an Cholera erkrankt. Binnen 24 Stunden wurden ein weiterer Todesfall sowie 48 neue Erkrankungen bekannt, berichtet die Zeitung L'Orient le Jour unter Berufung auf eine Mitteilung des libanesischen Gesundheitsministeriums.
Die Zahl der Toten seit Beginn der Epidemie am 5. Oktober stieg damit auf elf. Es handelt sich um den ersten Ausbruch der Krankheit im Libanon seit 1993.
Hatte sich die Krankheit zu Beginn vor allem unter syrischen Flüchtlingen im Libanon ausgebreitet, nimmt laut Bericht inzwischen auch die Zahl der Fälle in der libanesischen Gesellschaft zu. Der Übergangsgesundheitsminister Firas Abiad hatte laut Zeitung in der vergangenen Woche vor einer schnellen Cholera-Ausbreitung gewarnt.
Ferner rief er Menschen auf, sich bei einer vermuteten Ansteckung in ein Krankenhaus zu begeben; die meisten Todesfälle seien offenbar auf fehlende medizinische Behandlung zurückzuführen.
Laut Abiad soll das Land bis Monatsende rund 10.000 Dosen Impfstoff erhalten, der vor allem in überfüllten Orten wie Gefängnissen zum Einsatz kommen soll.
Die WHO warnte, eine Ausbreitung von Cholera im Libanon könne das bereits durch die anhaltende Krise des Landes sowie die Coronapandemie angeschlagene Gesundheitssystem weiter belasten.
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