In Frankreichs Apotheken wird die Abtreibungspille knapp

Paris – Während in den USA ein Rechtsstreit über sie geführt wird, werden in französischen Apotheken die Arzneimittel für Schwangerschaftsabbrüche knapp. Es herrsche „kein Mangel, aber eine angespannte Lage“, sagte Frankreichs Gesundheitsminister François Braun gestern dem Sender RMC.
Die Vorräte für die nächsten drei Monate seien aber gesichert, fügte er hinzu. Sollten einzelne Apotheken keine Abtreibungspillen haben, könnten Betroffene sich an Gesundheitszentren wenden, in denen Abtreibungen vorgenommen werden, fügte er hinzu.
Laut der französischen Medikamentenbehörde hatte der Pharmahersteller Nordic Pharma bereits Ende 2022 Lieferverzögerungen bei der Abtreibungspille Gymiso (Misoprostol) gemeldet. Die Behörde hatte deswegen ein Exportverbot für die Abtreibungspille verhängt.
„Die Schwierigkeiten lösen sich, derzeit werden mehrere zehntausend Packungen Gymiso ausgeliefert“, betonte die Behörde. Zudem sollten Abtreibungspillen aus Italien importiert werden.
Der Hohe Rat für Gleichstellung hatte vorgestern davor gewarnt, dass eine mangelnde Versorgung mit Abtreibungspillen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch und damit die Rechte der Frauen erheblich einschränken könne. In Frankreich werden etwa 70 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche medikamentös eingeleitet.
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