Internationale Empörung nach Angriff auf Krankenhaus im Gazastreifen

Jerusalem – Israelische Angriffe auf das Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen mit mindestens 20 Toten und Dutzenden Verletzten, darunter medizinisches Personal, Rettungskräfte und Journalisten, haben international für Protest gesorgt. Israel äußerte sein Bedauern.
Wie die Zeitung Haaretz unter Berufung auf Armee-Angaben berichtet, soll eine verdächtige Kamera das Ziel der Attacke gewesen sein. Soldaten hätten möglicherweise einen Späher der Terrororganisation Hamas vermutet. Die Informationen aus Armeekreisen seien jedoch widersprüchlich, so die Zeitung. Die genauen Hintergründe blieben unklar.
Israel bedauere den tragischen Vorfall zutiefst. Die Militärbehörden führten eine gründliche Untersuchung durch, hieß es weiter. In einer Erklärung von Armeesprecher Effie Defrin hieß es, Israel greife nicht absichtlich Zivilisten an. „Die Hamas hat diesen Krieg begonnen und unmögliche Bedingungen geschaffen“, so Defrin.
Ärzte ohne Grenzen verurteilte den Angriff auf das Nasser-Krankenhaus heute. Es sei das „einzige öffentliche Krankenhaus im Süden des Gazastreifens, das noch teilweise funktionsfähig“ sei, sagte Jerome Grimaud, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Gaza.
Einige Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen hätten sich im Labor verstecken müssen, da das Gebäude während der Rettungsmaßnahmen wiederholt beschossen worden sei. Man sei „empört“, dass die israelischen Streitkräfte weiterhin ungestraft medizinisches Personal und Journalisten angreifen würden.
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