Ausland

Israel weitet Impfkampagne aus, Impfstart im Westjordanland

  • Mittwoch, 3. Februar 2021
/picture alliance, Kyodo
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Tel Aviv – In Israel kann sich von morgen an jeder Bürger im Alter über 16 Jahre gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen. Das Gesundheitsministerium teilte heute mit, die Krankenkassen hätten eine entsprechende Anweisung erhalten.

Auch Bürger unter 35, die bisher ausgenommen waren, können nun Impftermine ausmachen. Die Kran­kenkassen seien jedoch weiter angehalten, ihre Bemühungen auf über 50-Jährige sowie nicht mobile Menschen zu konzentrieren.

Zuletzt war die Impfbereitschaft in Israel deutlich gesunken, wie die Krankenkassen Meuhedet und Mac­cabi bestätigten. Während die täglichen Impfzahlen im vergangenen Monat häufig über 200.000 lagen, waren es in den letzten Tagen nur noch mehr als 100.000. Dies wird auch als Grund für die Öffnung der Impfkampagne für alle Bürger vermutet.

Seit Beginn der Impfkampagne in Israel am 19. Dezember haben mehr als 3,2 Millionen Menschen im Land die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist ein Drittel der Bevölkerung. Rund 1,8 Mil­lionen Israelis sind bereits zweimal geimpft worden. Gleichzeitig bleiben die Infektionszahlen in dem kleinen Mittelmeerland sehr hoch.

Nach einer Lieferung von Coronaimpfstoff aus Israel hat unterdessen die Palästinensische Autonomie­be­hörde (PA) mit der Impfung von medizinischem Personal begonnen. Als erste bekam Gesundheits­minis­te­rin Mai Al-Kaileh gestern Abend eine Spritze verabreicht. Israel hatte der Behörde vorgestern in einem ersten Schritt 2.000 Dosen des Impfstoffs des Herstellers Moderna übergeben. Heute sollte ein Teil da­von in den Gazastreifen geliefert werden.

Die Infektions- und Totenzahlen waren zuletzt im Westjordanland und im Gazastreifen zurückgegangen, auch dank harter Restriktionen. Im Westjordanland leben etwa vier Millionen Menschen, im Gazastreifen rund 2,3 Millionen.

Bis übermorgen gilt in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land ein Lockdown. Die Regierung macht für die hohen Infektionszahlen vor allem Mutationen verantwortlich, vielfach werden aber auch Lockdown­re­geln nicht befolgt und durchgesetzt. Heute wollte die Regierung über eine Verlängerung von Maßnah­men, aber auch über teilweise Lockerungen beraten.

dpa

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