Japan verspricht Einwohnern kostenlose Coronaimpfungen

Tokio – Die japanische Regierung hat allen Einwohnern kostenlose Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugesichert. Das Oberhaus in Tokio verabschiedete heute ein Gesetz, das vorsieht, dass der Staat die Kosten für Coronaimpfstoffe für die rund 126 Millionen Einwohner trägt. Die Infektionszahlen in dem Land waren zuletzt sprunghaft angestiegen.
Japan hat sich nach eigenen Angaben Impfstoffe für 60 Millionen Menschen beim Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer sowie für weitere 25 Millionen Menschen bei der Firma Moderna gesichert. Der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca habe 120 Millionen Dosen Impfstoff zugesagt.
Pfizer und Moderna haben eine Notfallzulassung für ihren Impfstoffkandidaten in den USA und Europa beantragt, nachdem klinische Tests dessen Wirksamkeit belegt hatten. Großbritannien gab heute als erstes europäisches Land grünes Licht für die Verwendung des Impfstoffes der beiden Pharmaunternehmen.
Mit rund 150.000 Coronainfektionen und 2.100 Todesfällen war Japan bislang vergleichsweise gut durch die Coronakrise gekommen. In der vergangenen Woche verzeichnete das Land jedoch einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen, die Behörden rechnen mit einer dritten Welle.
Japans Regierungschef Yoshihide Suga versetzte das Land in „maximale Alarmbereitschaft“, Gesundheitsexperten warnten vor einer Überforderung der Krankenhäuser. Die Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, rief die Menschen auf, nicht notwendige Ausflüge zu vermeiden.
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