Japans Geburtenrate sinkt auf Rekordtief

Tokio – Japan hat auch im vergangenen Jahr den Trend sinkender Geburtenraten nicht stoppen können. Eine Japanerin bekommt statistisch betrachtet nur noch 1,2 Kinder, wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht, die das Gesundheitsministerium gestern für das Jahr 2023 veröffentlichte.
Der Wert sei damit das achte Jahr in Folge und zugleich auf das niedrigste Niveau seit Beginn der relevanten Datenerfassung gefallen, berichtete der japanische Sender NHK.
Asiens zweitgrößte Volkswirtschaft zählt seit Jahren zu den Ländern mit den weltweit niedrigsten Geburtenraten. Zugleich altert das Land so rasch wie keine andere Industrienation. So verzeichnete das Inselreich auch 2023 einen natürlichen Bevölkerungsrückgang. Die Zahl der Lebendgeburten fiel den Daten zufolge im Vergleich zum Jahr davor um 5,6 Prozent auf 727.277. Zugleich seien fast 1,58 Millionen Menschen gestorben. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 124 Millionen.
Japans Parlament verabschiedete laut NHK gestern ein Gesetz, das helfen soll, den Trend fallender Geburtenraten zu stoppen. Demnach soll künftig unter anderem für Haushalte die Einkommensgrenze für den Empfang von Kindergeld wegfallen. Ministerpräsident Fumio Kishida hatte die Ankurbelung der Geburtenrate zur wichtigsten Aufgabe erklärt. Doch waren bislang alle Versuche der Regierung dafür ohne Erfolg geblieben.
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