Jemen meldet die ersten beiden COVID-19-Toten

Aden – Der Jemen hat als letztes Land auf der Arabischen Halbinsel seiner ersten beiden COVID-19-Toten gemeldet. Wegen der humanitären Not in dem Bürgerkriegsland herrscht dort große Sorge, dass bei einer weiteren Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit
besonders viele Menschen sterben könnten.
In der südjemenitschen Stadt Aden habe es fünf Coronafälle gegeben, darunter zwei Tote, sagte der Gesundheitsminister der international anerkannten Regierung, Nasir Baum, heut dem Sender Yemen TV.
In dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit mehr als fünf Jahren ein Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen haben große Teile des Jemens überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Die international anerkannte Regierung hat deswegen Aden zur vorübergehenden Hauptstadt erklärt. Sie hat dort jedoch nur sehr begrenzten Einfluss, weil die Stadt von südjemenitischen Separatisten kontrolliert wird.
Unterstützt wird die Regierung von einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens. Der sunnitische Nachbar sieht hinter den Huthis einen engen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.
Der Bürgerkrieg hat die Not in dem ohnehin armen Land weiter vergrößert. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten humanitären Krise der Neuzeit. Nach UN-Angaben brauchen im Jemen 24 Millionen Menschen – rund 80 Prozent der Bevölkerung – Hilfe. Der Jemen hatte vor drei Wochen seinen ersten Coronafall gemeldet.
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