Ärzte ohne Grenzen: Erster COVID-19-Fall im Jemen

Berlin – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die Behörden in Jemen aufgefordert, medizinisches Material und humanitäre Helfer in das Land zu lassen. Dort sei ein erster COVID-19-Fall aufgetreten, teilte die Organisation in Berlin mit. Nach fünf Jahren Krieg sei dort das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Eine effiziente Reaktion auf die Pandemie mit den vorhandenen Ressourcen sei nahezu unmöglich.
„Es müssen dringend mehr Schutzkleidung und COVID-19-Tests in den Jemen importiert werden, sowohl für das Gesundheitssystem als auch für humanitäre Organisationen“, sagte die Leiterin von Projekten im Jemen, Caroline Seguin. Die verschiedenen jemenitischen Behörden müssten auch die Einreise von wichtigem medizinischem und nichtmedizinischem Personal internationaler Organisationen erlauben.
Ärzte ohne Grenzen hat seine Projekte gegen COVID-19 nach eigenen Angaben im gesamten Nahen Osten stark ausgeweitet. So unterstütze die Organisation unter anderem in der irakischen Hauptstadt Bagdad eines der drei Krankenhäuser, das die Regierung zur Behandlung von COVID-19-Patienten vorgesehen hat, auch mit eigenen Mitarbeitern.
Weiter hätten Teams in Mossul, wo die schweren Kämpfe bis ins Jahr 2017 das Gesundheitswesen stark beeinträchtigt haben, ein Gebäude zur Isolation von Verdachtspatienten vorbereitet. Zudem wandelten sie eine eigene Klinik um, um das staatliche Krankenhaus bei der Behandlung von COVID-19-Patienten unterstützen zu können.
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