Jugend Rettet kämpft weiter um Freigabe von Rettungsschiff „Iuventa“
Rom/Berlin – Ein halbes Jahr nach der Beschlagnahmung ihres Rettungsschiffs kämpft die deutsche Hilfsorganisation Jugend Rettet weiter um die Freigabe der „Iuventa“. „Wir sind uns keiner Schuld bewusst, wir haben nichts falsches getan“, sagte Julian Pahlke in Rom.
Die italienischen Behörden hatten das Rettungsschiff am 2. August 2017 auf Lampedusa beschlagnahmt und nach Sizilien gebracht. Am 23. April 2018 erwartet Jugend Rettet eine Entscheidung des obersten Gerichts Italiens. Beim Kassationsgericht hatten die Seenotretter Revision gegen die Entscheidung eines anderen Gerichts in Sizilien eingelegt, das die Freigabe der „Iuventa“ Ende September abgelehnt hatte.
Die italienische Justiz ermittelt gegen die Hilfsorganisation, hat aber weder gegen den Verein noch gegen einzelne Personen Anklage erhoben. Jugend Rettet wird vorgeworfen, auf dem Mittelmeer bei der Rettung von Migranten mit Schleppern zusammengearbeitet zu haben. Die Hilfsorganisation sieht eine „jahrelange Hetzkampagne der politischen Rechten gegen die Hilfskräfte“ hinter den Anschuldigungen.
„Wir haben einen Moment gebraucht, um uns von der Schockstarre zu erholen, uns neu aufzustellen und uns einen Rechtsbeistand zu suchen“, sagte Isa Grahn rückblickend. Man habe nicht damit gerechnet, so in die Schusslinie zu geraten. Die Organisation betrachte mit Sorge, dass sich in den vergangenen Tagen wieder zahlreiche Menschen auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa gemacht haben.
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