Junkfood: Großbritannien beschränkt Werbung in sozialen Netzwerken

London – In Großbritannien sollen ab Juli 2017 spürbare Werbebeschränkungen für Junkfood in den sozialen Netzwerken gelten. Das teilte der als Kontrollorgan wirkende Ausschuss für Werbepraxis (CAP) heute mit.
Bereits existierende Beschränkungen im bisherigen Leitmedium Fernsehen würden damit auf soziale Netzwerke im Internet und auch auf gedruckte Medienerzeugnisse ausgedehnt. Die Regelungen zielen auf an Kinder gerichtete Reklame für Nahrungsmittel und Getränke mit besonders hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt.
Studien zum Medienkonsum zeigten zuletzt, dass Kinder zwischen fünf und 15 Jahren in Großbritannien mehr Zeit online verbringen als vor dem Fernseher. Verbraucherschützer erklärten, die CAP-Entscheidung folge „jahrelangen“ Aufrufen für eine stärkere Beschränkung der Werbung für ungesunde Lebensmittel.
In Großbritannien wird auch über eine Steuer für zuckerhaltige Limonaden debattiert, um gegen die zunehmende Fettleibigkeit in der Bevölkerung vorzugehen. In England waren 2014 mehr als 30 Prozent der Kinder zwischen zwei und 15 Jahren übergewichtig oder fettleibig.
In Deutschland gibt es seit Jahren eine Debatte über Werbung von ungesunden Lebensmitteln, Zucker- oder Fettsteuern. Obwohl sich unter anderem Ärzteverbände und ander Organisationen und Teile der Politik vehement dafür stark machen, hat sich die Situation in Deutschland nicht verändert.
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