Ausland

Kämpfe in Goma: Warnungen vor Austritt von Ebolavirus aus Labor

  • Dienstag, 28. Januar 2025
Eine Person, die bei den Kämpfen zwischen den M23-Rebellen und den kongolesischen Streitkräften verwundet wurde, wird in das CBCA Ndosho Krankenhaus in Goma eingeliefert. /picture alliance, AP, Moses Sawasawa
Eine Person, die bei den Kämpfen zwischen den M23-Rebellen und den kongolesischen Streitkräften verwundet wurde, wird in das CBCA Ndosho Krankenhaus in Goma eingeliefert. /picture alliance, AP, Moses Sawasawa

Genf – Angesichts der heftigen Kämpfe in Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat das Interna­tionale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor einem Austritt von Virenproben aus einem Labor gewarnt – darunter solche des Ebolavirus.

Der IKRK-Regionaldirektor für Afrika, Patrick Youssef, äußerte heute Sorgen um die „Situation im Labor des Natio­nalen Instituts für biomedizinische Forschung, in dem die Gefahr eines Stromausfalls besteht“. Ein Austritt könne „unvorstellbare Konsequenzen“ haben.

Youssef sagte vor Pressevertretern in Genf, es sei wichtig, „die Proben zu schützen, die von den Kämpfen betroffen sein könnten“. Das Labor des Nationalen Instituts für biomedizinische Forschung befinde sich in der Nähe der IKRK-Delegation in Goma, erklärte Youssef. Über die Sicherheit anderer Labore in der Stadt habe er keine Infor­mationen.

Kämpfer der von Ruanda unterstützten Gruppe M23 und ruandische Soldaten waren vorgestern Abend in das Stadtzentrum von Goma eingedrungen. Gestern waren laut Berichten von AFP-Reportern Artilleriebeschuss und Feuergefechte zu hören. Es gab widersprüchliche Angaben darüber, wie viel von Goma noch unter kongolesischer Kontrolle stand.

Gestern wurden mehr als 360 Menschen in Krankenhäusern behandelt, die bei den Kämpfen verletzt wurden. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP gab es mindestens 17 Tote. Das Rote Kreuz äußerte sich ebenfalls zu dem humanitären Zustand in Goma.

Viele Menschen, die durch Schüsse oder Explosionen verletzt worden seien, suchten demnach Einrichtungen des Roten Kreuzes auf, darunter auch das CBCA Ndosho Krankenhaus. Seit Anfang des Monats haben Mitarbeiter des Roten Kreuzes mehr als 600 Verletzte behandelt, fast die Hälfte von ihnen Zivilisten und viele von ihnen Frauen und Kinder.

Die an Bodenschätzen reichen kongolesischen Provinzen Nord- und Süd-Kivu im Osten des zentralafrikanischen Landes sind seit drei Jahrzehnten von Konflikten geprägt. Die M23 hat sich dabei als stärkste bewaffnete Gruppe erwiesen. Seit 2021 hat sie weite Gebiete im Osten erobert, tausende Menschen vertrieben und eine humanitäre Krise ausgelöst.

afp

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