Kaum medizinisches Personal in Afrika gegen SARS-CoV-2 geimpft

Brazzaville – Im Kampf gegen Corona sind viele Ärzte, Krankenschwestern und anderes medizinisches Personal in den Ländern Afrikas selbst nur unzureichend geschützt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind auf dem Kontinent bisher lediglich 27 Prozent des medizinischen Personals voll gegen COVID geimpft.
Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf Daten aus 25 afrikanischen Staaten. Seit März sind danach 1,3 Millionen Menschen aus Gesundheitsberufen voll geimpft worden. Allerdings gibt es von Land zu Land beträchtliche Unterschiede, wie WHO-Vertreter schilderten.
In sechs Ländern seien mehr als 90 Prozent des medizinischen Personals voll geimpft, darunter im westafrikanischen Togo, in Ruanda, Lesotho und den Kapverdischen Inseln. Zu den Schlusslichtern gehören dagegen große und oft von Konflikten geprägte Staaten wie die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik, ebenso Tschad und Kamerun.
In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, haben nur etwa 30 Prozent der Menschen in den medizinischen Berufen den Angaben zufolge vollen Impfschutz. Eine besondere Herausforderung seien die ländlichen Gebiete.
„Die Mehrheit des afrikanischen Gesundheitspersonals hat noch keinen Zugang zu Impfstoffen und bleibt dem gefährlichen Risiko einer COVID-Infektion ausgesetzt“, betonte Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektorin für Afrika.
Wenn Ärzte, Krankenschwestern und anderes Personal ungeschützt sei, bedeute dies auch ein Risiko, bei der Bekämpfung der Pandemie Rückschläge zu erleiden. „Selbst wenn sich nur einer infiziert und stirbt, ist das einer zu viel.“
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