Kein Brot, keine Medikamente: Verzweifelte Lage in Berg-Karabach

Eriwan/Berlin – Im Gebiet Berg-Karabach im Kaukasus tief im Süden der früheren Sowjetunion spitzt sich die Lage bedrohlich zu. Die Armenier in dem international nicht anerkannten Staatsgebilde fürchten, ausgehungert zu werden.
Es geht nach Schätzungen um 100.000 bis 120.000 Menschen. Seit Dezember 2022 blockiert Aserbaidschan, zu dem das Gebiet völkerrechtlich gehört, die Lebensader der Karabach-Armenier ins nahe Mutterland Armenien.
Hielten anfangs noch angebliche aserbaidschanische Öko-Aktivisten den Warenverkehr auf, steht seit April ein regulärer Kontrollposten im Latschin-Korridor. Seit Mitte Juni kommt humanitäre Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nicht mehr durch.
Zuletzt konnten auch medizinische Notfalltransporte nicht mehr passieren. Aserbaidschan will nach Angaben von Präsident Ilham Aliyev den angeblichen Schmuggel von Waffen nach Berg-Karabach unterbinden.
In der Hauptstadt Stepanakert und den anderen Orten in Berg-Karabach ist das Leben beschwerlich geworden. Die Apotheken sind leer. Für Brot müssen die Menschen Schlange stehen.
Für etwa 2.000 schwangere Frauen gebe es keine medizinische Betreuung, sagte der armenische Außenminister Ararat Mirsojan Mitte August im UN-Sicherheitsrat in New York. Und er berichtete von einem Mann, der ärztlichen Berichten zufolge an Unterernährung gestorben sei.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: