London nimmt Lebensmittelhandel von Isolationspflicht aus

London – Die britische Regierung hat kurzfristig Ausnahmeregelungen für Mitarbeiter im Lebensmittelhandel eingeführt, die Kontakt mit Coronainfizierten hatten. Hintergrund sind Personalengpässe und mancherorts leere Supermarktregale.
Die Regierung teilte am späten gestrigen Abend mit, dass Mitarbeiter in Lebensmittelverteilzentren nun von der Pflicht zur Selbstisolation ausgenommen seien und stattdessen regelmäßige Coronatests durchführen.
Zuvor waren immer mehr Menschen per Corona-Warn-App oder von Mitarbeitern des Gesundheitsdiensts „gepingt“ worden, das bedeutet als Kontaktpersonen identifiziert und zur häuslichen Quarantäne aufgefordert worden.
Das führt in vielen Bereichen zu Personalengpässen. Beispielsweise wurden Tankstellen geschlossen und Schüler vorzeitig in die Sommerferien geschickt. Britische Medien sprechen daher von einer „Pingdemic“.
In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder an. Das wird vor allem auf die starke Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zurückgeführt.
Hinzu kommt, dass die britische Regierung für den größten Landesteil England inzwischen fast alle Coronamaßnahmen aufgehoben hat. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 488 angegeben (Stand: 17. Juli).
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