Luftverschmutzung wachsendes Problem in Afrika

New York – Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung in Afrika sind nach Angaben von Unicef in den vergangenen Jahrzehnten um 57 Prozent gestiegen. So habe es rund 258.000 Fälle 2017 gegeben, im Jahr 1990 seien es etwa 164.000 gewesen, heißt es in einem heute in New York vorgestellten Unicef-Report.
Besonders gefährdet seien Kinder: Nur sechs Prozent der Mädchen und Jungen in Afrika lebten in Regionen, in denen Luftverschmutzung verlässlich auf Bodenhöhe gemessen werde. Die Zahl solcher Messungen müsse erhöht werden, um gegen den „leisen Mörder“ Luftverschmutzung anzugehen.
Dies sei in anderen Teilen der Welt bereits der Fall. Wenn Babys und kleine Kinder verschmutzte Luft einatmeten, könne dies Schäden an ihrem Hirngewebe und ihren Lungen verursachen. Der Studie zufolge ist Luftverschmutzung in Afrika eine wachsende Herausforderung. Solange aber keine flächendeckenden verlässlichen Messungen vorlägen, könnten Gefahren unterschätzt werden, so das UN-Kinderhilfswerk.
Um Luftverschmutzung zu reduzieren, ruft Unicef Regierungen etwa dazu auf, in erneuerbare Energien zu investieren und einen erschwinglichen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Außerdem sollten sich Quellen von Luftverschmutzung nicht in der Nähe von Schulen und Krankenhäusern befinden. „Wenn giftige Luft die Entwicklung unserer Kinder hemmt, hemmt sie zugleich unsere gesellschaftliche Entwicklung“, warnte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
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