Ausland

Marburgvirus: USA raten Bürgern von Reisen nach Ruanda ab

  • Dienstag, 8. Oktober 2024
/Mauro Rodrigues, stock.adobe.com
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Washington – Angesichts zahlreicher bestätigter Infektionen mit dem hochgefährlichen Marburgvirus in Ru­anda hat die US-Regierung ihre Reisewarnungen für das ostafrikanische Land angepasst.

Die Hinweise für Ruanda seien auf die Stufe drei von insgesamt vier angehoben worden, erklärte das US-Außenministerium gestern. US-Bürgern wird demnach von einer Reise nach Ruanda abgeraten.

In Ruanda wurden nach Angaben des dortigen Gesundheits­ministeriums seit Ende September 41 Infektionen mit dem lebensbedrohlichen Marburgvirus bestätigt. Zwölf Menschen starben, die meisten waren Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

Seit vorgestern sind laut der Entwicklungsbehörde des Landes Kontrollen an den Flughäfen eingerichtet. Dem­nach wird bei Reisenden die Temperatur überprüft, zudem müssen sie Fragebögen ausfüllen. An den Abflug­orten wurden außerdem Stationen zur Desinfektion der Hände aufgestellt. Reisende werden auch aufgefordert, sich selbst auf Symptome wie Fieber zu überwachen.

Das Marburgvirus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus. Es verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körper­flüssig­keiten. Zu den Symptomen der Marburg­krankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutun­gen hinzu. Die Sterblichkeit liegt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu 88 Prozent.

Anfang Oktober waren in Hamburg zwei Menschen wegen des Verdachts einer Ansteckung mit dem hochge­fährlichen Virus zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.

Die beiden waren mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus per Zug nach Hamburg gereist. Einer von ihnen hatte den Angaben zufolge im Rahmen seines Medizinstudiums in einem Krankenhaus in dem ostafrikanischen Land gearbeitet, in dem auch mit dem Marburgvirus infizierte Patienten behandelt wurden.

afp

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