Marihuana-Boom: Nordamerikas Cannabis-Industrie floriert weiter
Oakland – In Nordamerika wächst der legale Handel mit Marihuana weiter rasant. Im vergangenen Jahr legte der Markt um 34 Prozent zu, so das Ergebnis einer gestern veröffentlichten Studie des Analysehauses Arcview Market Research. Verbraucher gaben demnach 2016 mehr als 6,7 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) für Cannabis-Produkte aus. Mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten lässt inzwischen den Gebrauch von Marihuana zu medizinischen Zwecken oder ganz zu. Das florierende Geschäft zieht Investoren und Unternehmer an und hat eine Vielzahl von Produkten rund um Cannabis hervorgebracht.
Die sogenannten Edibles reichen von Gebäck und Drinks über Tinkturen, Lotionen oder Entspannungspillen bis hin zu Beruhigungsmitteln oder Appetitmachern – sogar für Haustiere. In Colorado, der US-Hochburg der Branche, wo Marihuana schon länger nicht nur als Medikament erlaubt ist, entfallen laut Arcview inzwischen nur noch 56 Prozent des Cannabis-Geschäfts auf den klassischen Verkauf von „Gras“.
Unsicherheit für die Branche bringt allerdings der Regierungswechsel in den USA. Nach Bundesgesetz ist Marihuana weiter verboten, die Administration von Barack Obama hielt sich aber zurück und überließ die Regulierung den Bundesstaaten. Das könnte sich unter US-Präsident Donald Trump ändern. Vor allem dessen Justizminister Jeff Sessions hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu Marihuana geäußert.
Der Arcview-Analyse nach hält sich die Gefahr jedoch in Grenzen. Die Marktforscher sagen jährliche Wachstumsraten von 27 Prozent bis 2021 voraus. Die Branche setzt auf die voranschreitende Legalisierung in Kalifornien und im Nachbarland Kanada. Die Studie zeigt indes auch, dass der weitaus größere Anteil der Cannabis-Geschäfte weiterhin im Schwarzmarkt stattfindet – insgesamt wurden in Nordamerika 2016 demnach 56,1 Milliarden für Marihuana-Produkte ausgegeben.
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