Medien: Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen im Visier der Ermittler
Rom – Italienischen Medienberichten zufolge sind Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Italien ins Visier von Ermittlern geraten. Wie die Tageszeitung Corriere della Sera berichtete, sollen einige Crewmitglieder eines Schiffs von Ärzte ohne Grenzen Migranten im Mittelmeer gerettet haben, ohne die koordinierende Küstenwache darüber in Kenntnis zu setzen.
Dem Bericht zufolge hätten die Mitarbeiter der Hilfsorganisation zudem gerettete Migranten aufgefordert, nicht mit italienischen Behörden und der EU-Grenzschutzagentur Frontex zu kooperieren. Auch die Zeitungen Il Messaggero und Il Fatto Quotidiano berichteten über die Vorwürfe, ohne jedoch klare Quellen zu nennen.
Ärzte ohne Grenzen Italien erklärte zu den Vorwürfen heute, dass sie nicht vom Staatsanwalt von Trapani bezüglich der Seenotrettungsaktivitäten kontaktiert wurden. „In der vergangenen Woche haben wir klar und transparent vor dem Verteidigungsausschuss des italienischen Senats über unsere Aktivitäten zur Seenotrettung Auskunft gegeben“, heißt es von den Mitarbeitern der Hilfsorganisation. Sie seien zudem bereit, jeglicher zuständigen Behörde Auskunft zu geben. „Unsere Einsatzregeln auf dem Mittelmeer gründen sich auf unseren humanitären Prinzipien und sind in völligem Einklang mit internationalem und italienischen Recht“, so Ärzte ohne Grenzen.
Bereits gestern mussten sich Deutsche Hilfsorganisationen vor dem italienischen Parlament gegen den Verdacht verteidigen, bei der Bergung von Flüchtlingen im Mittelmeer mit Schleusern zusammenzuarbeiten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: