Ausland

Medien: Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen im Visier der Ermittler

  • Donnerstag, 11. Mai 2017

Rom – Italienischen Medienberichten zufolge sind Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Italien ins Visier von Ermittlern geraten. Wie die Tageszei­tung Corriere della Sera berichtete, sollen einige Crewmitglieder eines Schiffs von Ärzte ohne Grenzen Migranten im Mittelmeer gerettet haben, ohne die koordinierende Küstenwache darüber in Kenntnis zu setzen.

Dem Bericht zufolge hätten die Mitarbeiter der Hilfsorganisation zudem gerettete Migran­ten auf­ge­fordert, nicht mit italienischen Behörden und der EU-Grenz­schutzagentur Fron­tex zu kooperieren. Auch die Zeitungen Il Messaggero und Il Fatto Quotidiano berichte­ten über die Vorwürfe, ohne jedoch klare Quellen zu nennen.

Ärzte ohne Grenzen Italien erklärte zu den Vorwürfen heute, dass sie nicht vom Staats­an­walt von Trapani bezüglich der Seenotrettungsaktivitäten kontaktiert wurden. „In der vergangenen Woche haben wir klar und transparent vor dem Verteidigungsausschuss des italienischen Senats über unsere Aktivitäten zur Seenotrettung Auskunft gegeben“, heißt es von den Mitarbeitern der Hilfsorganisation. Sie seien zudem bereit, jeglicher zu­ständigen Behörde Auskunft zu geben. „Unsere Einsatzregeln auf dem Mittelmeer grün­den sich auf unseren humanitären Prinzipien und sind in völligem Einklang mit internatio­nalem und italienischen Recht“, so Ärzte ohne Grenzen.

Bereits gestern mussten sich Deutsche Hilfsorganisationen vor dem italienischen Parla­ment ge­gen den Verdacht verteidigen, bei der Bergung von Flüchtlingen im Mittelmeer mit Schleusern zusammenzuarbeiten.

hil/dpa

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