Ausland

Mehr als 5.000 Menschen mit SARS-CoV-2 in Schweden gestorben

  • Donnerstag, 18. Juni 2020
/Alexey Novikov, stock.adobe.com
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Stockholm – In Schweden sind mittlerweile mehr als 5.000 mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der von der staatlichen Gesundheitsbehör­de verzeichneten Todesfälle stieg gestern auf 5.041, was einer Zunahme um 102 im Ver­gleich zum Vortag entsprach.

Mehr als 54.500 Coronainfektionen wurden in dem skandinavischen EU-Land bislang nach­gewiesen. Zum Vergleich: Im benachbarten Dänemark, wo etwa halb so viele Men­schen wie in Schweden wohnen und bislang knapp 13.000 Infektionen bestätigt sowie 598 Tote verzeichnet wurden, kam gestern kein neuer Todesfall hinzu.

Schweden hatte in der Coronakrise weniger strenge Maßnahmen verfügt als alle anderen europäischen Länder. Auch dort gelten für die Bürger aber bestimmte Coronabeschrän­kungen wie ein Besuchsverbot in Altersheimen oder eine maximale Teilnehmergrenze von 50 Personen für öffentliche Versammlungen. Restaurants, Kneipen und Cafés blieben aber ebenso durchgehend geöffnet wie Schulen und Kindergärten.

Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet fünfmal so viele Todesfälle. In Großbritannien, Spanien, Ita­lien und Belgien liegt dieser Wert jedoch noch höher, wie aus Zahlen des Europä­ischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervorgeht.

Unterdessen rät Schweden seinen Bürgern nicht länger von Reisen in eine Reihe von europäischen Ländern ab. Ab dem 30. Juni sei es wieder möglich, in zehn Staaten Euro­pas zu reisen, sagte Außenministerin Ann Linde auf einer Pressekonferenz in Stockholm.

Deutschland sowie Schwedens Nachbarn Dänemark, Norwegen und Finnland gehören nicht dazu, dafür aber die Urlaubsländer Spanien, Italien und Griechenland sowie Belgi­en, Frankreich, Island, Kroatien, Luxemburg, Portugal und die Schweiz. Die Maßnahme werde zurückgefahren, weil diese Länder ihre Grenzen für Reisende aus Schweden und dem Rest der EU geöffnet hätten, sagte Linde.

Nach dem Ausbruch der Coronapandemie hatte die schwedische Regierung ihren Bürgern von nicht zwingend notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten. Für die weiteren Länder der EU und des Schengenraums gelte dies wie bisher bis vorläufig zum 15. Juli, für alle Länder außerhalb der Europäischen Union bis Ende August, sagte Linde.

Das schwedische Abraten von Reisen stellt kein eindringliches Reiseverbot dar, sondern soll die Schweden dazu aufrufen, unnötige Urlaubsreisen sein zu lassen. Die Grenzen Schwedens sind geschlossen, nicht aber für Bürger der EU und der Europäischen Frei­handelszone.

dpa

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