Neu Delhi beschließt Notmaßnahmen gegen akute Luftverschmutzung
Neu Delhi – Im Kampf gegen den Dauer-Smog hat Indiens Hauptstadt Neu Delhi heute drastische Beschränkungen für Privatfahrzeuge angekündigt und Verbote für Lastwagen verhängt. Nachdem große Teile Nordindiens auch am dritten Tag in Folge unter einer dichte Smogwolke lagen, kündigte der für den Verkehr in der Millionenstadt zuständige Minister Kailash Gahlot an, dass ab Montag tageweise wechselnde Fahrverbote für Pkw in Kraft treten sollen. Bereits zuvor hatten die Behörden Fahrverbote für Lkw in der Stadt erlassen und sämtliche Bauaktivitäten gestoppt.
„Die Situation in Delhi ist so schlimm und wenn die Luftverschmutzung irgendwie verringert werden kann, dann werden wir es tun“, sagte Gahlot. Rund 50.000 Diesel-Lastwagen rollen jede Nacht durch Neu Delhi, sie sind ein der Hauptverursacher der Luftverschmutzung. In der Stadt und den umliegenden Provinzen blieben zehntausende Schulen wegen der stark gesundheitsgefährdenden Feinstaubwerte geschlossen.
Der indische Ärzteverband hatte bereits zuvor von einem „Gesundheitsnotstand“ gesprochen. „Die Luftverschmutzung während der Wintermonate ist für große Teile Nordindiens zur Katastrophe geworden“, schrieb die The Times of India. Das Blatt warf der Regierung „politische Apathie“ vor und forderte „konkrete Maßnahmen“.
Nach Angaben auf der Website der US-Botschaft in Neu Delhi lag die Feinstaubkonzentration zeitweise bei einem Wert von über 1.000 Mikrogramm der Kleinstteilchen pro Kubikmeter Luft; nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO ist 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft über einen Zeitraum von 24 Stunden die Menge, die noch tolerabel ist.
Der Regierungschef von Neu Delhi, Arvind Kejriwal, machte die Bauern im Umland für die starke Luftverschmutzung verantwortlich. Die Smog-Krise werde sich jedes Jahr wiederholen, wenn diese wie in Indien üblich trotz Verboten weiter ihre Stoppelfelder in Brand setzten, um Getreidereste vor dem Winter loszuwerden.
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