Neue US-Impfstrategie gegen Affenpocken soll Impfstoff strecken

Washington – Im Kampf gegen die Affenpocken haben die US-Behörden ein neues Impfverfahren genehmigt, mit dem dieselbe Menge an Impfstoff für mehr Menschen reichen soll.
Die Methode werde „die Gesamtzahl der verfügbaren Dosen um das bis zu Fünffache erhöhen“, erklärte heute die US-Arzneimittelbehörde FDA. Sie hat die Affenpockenimpfung überdies für Unter-18-Jährige zugelassen, die als besonders infektionsgefährdet gelten.
An Über-18-Jährige kann das Gesundheitspersonal die Impfung mit der neu genehmigten Methode nun anders verabreichen, nämlich durch eine intradermale Injektion.
Die FDA stützt sich dabei auf Daten aus einer klinischen Studie aus dem Jahr 2015. Demnach zeigten die Teilnehmenden bei einer intradermalen Injektion mit einem Fünftel der Dosis eine ähnliche Immunantwort wie diejenigen, die eine ganze Dosis per subkutaner Injektion verabreicht bekamen.
Bisher sind rund 620.000 Dosen vom Affenpockenimpfstoff des deutsch-dänischen Hersteller Bavarian Nordic in den verschiedenen US-Bundesstaaten verteilt worden.
Weitere 440.000 Dosen müssen noch ausgeliefert werden, so dass mit der neuen Strategie bis zu 2,2 Millionen Injektionen möglich würden. Die US-Regierung hat zudem weitere fünf Millionen Dosen Impfstoff bestellt, die ab September und im Laufe des kommenden Jahres geliefert werden sollen.
Die USA hatten in der vergangenen Woche wegen der Ausbreitung der Affenpocken den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt.
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