Bund will weitere 4.600 Impfdosen gegen Affenpocken ausliefern

Berlin – Der Bund will diese Woche weitere 4.600 Impfdosen des Affenpockenimpfstoffs Imvanex an die Bundesländer ausliefern. Den Impfstoff sollen die Länder erhalten, die derzeit besonders hohe Fallzahlen verzeichnen. Das sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ).
Der Bund hatte auf Nachfrage bereits vergangene Woche angekündigt, weitere Lieferungen an besonders betroffene Bundesländer vorzubereiten. Vor allem Berlin sollte demnach eine weitere Lieferung bekommen.
„Berlin erhält aller Voraussicht nach vom Bund in dieser Woche nochmals zusätzlich rund 1.900 Impfdosen“, sagte heute eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit dem DÄ. „Zudem werden wir über eine Abfrage an die Länder sehen, ob wir von diesen noch Impfdosen bekommen können."
Berlin hat bislang mit 9.500 Impfdosen den größten Anteil von Imvanex erhalten, denn in der Hauptstadt wurden etwa die Hälfte der bundesweit verzeichneten Fälle von Affenpocken gemeldet. Auch das BMG bestätigte, dass Berlin mit der kommenden Lieferung insgesamt rund 11.500 Affenpockenimpfdosen erhalten werde.
Welche Bundesländer darüber hinaus weitere Lieferungen erhalten, ist noch unklar. Deutschland hat bislang etwa 45.300 Impfdosen Imvanex bekommen und größtenteils bereits an die Bundesländer ausgeliefert.
Eine weitere größere Lieferung von 200.000 Impfdosen des Affenpockenimpfstoffs ist für Ende September geplant. Berlin soll nach aktuellem Kenntnisstand der Gesundheitsverwaltung etwa ein Drittel des Impfstoffs bekommen.
In den vergangenen Wochen waren von vielen Seiten Forderungen nach mehr Impfstoff für Berlin laut geworden – die Impfbereitschaft sei hoch, der bislang verfügbare Impfstoff aber nicht ausreichend, hieß es. Das Impfmonitoring für die Hauptstadt laufe derzeit an, weil aber nicht alle Impfstellen Zahlen gemeldet hätten, seien die bisher vorliegenden Zahlen von rund 4.500 Impfungen noch nicht vollständig.
Eine Impfung gegen Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) unter anderem für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht sie insbesondere bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.
Die Krankheit verläuft nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab, schwere Verläufe sind aber möglich. Der Senatsverwaltung seien aber bislang keine schweren Verläufe durch das Virus in Berlin bekannt, hieß es.
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