Ausland

Niederlande verbieten Silvesterböller

  • Mittwoch, 2. Juli 2025
/InfinitumProdux, stock.adobe.com
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Den Haag – Die Niederlande verbieten Silvesterböller. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 dürfen Privatleute keine Feuerwerkskörper mehr abbrennen. Die Erste Kammer des Parlaments, mit dem Bundesrat in Deutschland vergleichbar, stimmte in Den Haag mit großer Mehrheit für das Böllerverbot. Zuvor hatte bereits die Zweite Kammer zugestimmt.

Der kommende Jahreswechsel wird der letzte sein, an dem Bürger knallen dürfen. Nach Angaben der Regierung ist es aus Verwaltungsgründen nicht möglich, das Verbot bereits in diesem Jahr umzusetzen.

Anlass für das Verbot ist die zunehmende Gewalt zu Silvester. In den vergangenen Jahren waren regelmäßig Polizisten, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Menschen wurden durch die oft schweren Sprengkörper verletzt oder sogar getötet. An manchen Orten wurden bewusst Brände gelegt.

Um das Feuerwerksverbot war in den Niederlanden jahrelang heftig gestritten worden. Ärzte, Polizei, Kommunen, Tier- und Umweltschützer plädieren schon seit Jahren dafür. Doch im Parlament gab es lange keine Mehrheit. Erst im Frühjahr gab die rechtsliberale Regierungspartei VVD dann ihren Widerstand auf und stimmte dem Gesetzesvorschlag der rot-grünen Fraktion und der Tierschutzpartei zu.

Still werden die Silvesterpartys in den Niederlanden aber nicht werden. Zentrale Feuerwerkshows von Kommunen sind erlaubt. Das gilt auch für private Partys, doch dafür ist eine Genehmigung nötig.

Schon bisher war der Verkauf und das Zünden von schweren Böllern verboten. Doch Privatleute konnten sie legal in Belgien und Deutschland kaufen und dann über die Grenze schmuggeln.

In mehreren europäischen Ländern ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern stark reglementiert oder sogar verboten. Auch in Deutschland nimmt der Widerstand gegen die Silvesterböller zu.

So fordern etwa die Gewerkschaft der Polizei, Tier- und Umweltschützer ein Verbot. Zuletzt aber hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern im Juni nicht auf größere Möglichkeiten für Böllerverbote einigen können.

dpa

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