Ausland

Norwegens Regierung will Abbrüche bis zur 18. Woche erlauben

  • Montag, 26. August 2024
/mehmet, stock.adobe.com
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Oslo – Norwegens Mitte-Links-Regierung will Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur 18. Schwanger­schafts­woche erlauben. Damit wolle sie „das Selbstbestimmungsrecht der schwangeren Frau sichern und ihre Rechte schützen“, er­klärte die Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Störe.

Bisher liegt die gesetzliche Frist, innerhalb derer Abtreibungen möglich sind, in Norwegen – ebenso wie in Deutschland – bei zwölf Wochen. Die anvisierte Ausweitung der Frist hat zu massiven Spannungen innerhalb der norwegischen Regierung geführt, die sich aus der Arbeitspartei von Störe und der Zentrumspartei zu­samm­ensetzt.

Die Zentrumspartei erklärte, dass man die derzeitige Zwölf-Wochen-Grenze für das Recht auf Selbstbestimm­ung beibehalten wolle. Für die Verabschiedung des Gesetzentwurfs sind im Parlament 85 von 169 Stimmen erforder­­lich. Laut der norwegischen Nachrichtenagentur NTB wollen bisher mindestens 80 Abgeordnete die Ausweitung der Frist unterstützen.

Das derzeitige norwegische Abtreibungsgesetz stammt aus dem Jahr 1978. In der Neufassung soll es Frauen künftig auch ermöglicht werden, bei einer Mehrfachschwangerschaft bis zur 18. Woche die Zahl der Embryo­nen reduzieren zu lassen – dies würde als Abtreibung gelten.

In Westeuropa sind die Abtreibungsfristen in Großbritannien und den Niederlanden mit 24 Wochen am längs­ten. In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch innerhalb von zwölf Wochen nach der Empfängnis mög­lich.

afp

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