Ärzteschaft

Weniger Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche in Sachsen-Anhalt

  • Mittwoch, 24. Juli 2024
/New Africa, stock.adobe.com
/New Africa, stock.adobe.com

Magdeburg – In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Frauenärzte, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wie die Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen mit­teilte, ging die Anzahl seit 2017 von 40 Ärztinnen und Ärzten auf 30 zurück.

Teilweise gebe es Landkreise, in denen nur ein Arzt Schwangerschaftsabbrüche durchführen könne. In Mans­feld-Südharz gibt es nach Angaben der Landesregierung seit 2023 gar keinen Frauenarzt mehr mit einer entsprechenden Genehmigung.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Susan Sziborra-Seidlitz, bezeichnete die Zahlen als eine besorgniserregende Entwicklung. Mindestens für die landeseigenen Kliniken könne veranlasst werden, dass bei Neueinstellungen von Fachärzten die Bereitschaft zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen ein entscheidendes Kriterium sei.

Allerdings ist in den vergangenen zehn Jahren auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Sachsen-Anhalt deutlich zurückgegangen. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden im vergangenen Jahr 3.205 Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen.

Dies seien 11,8 Prozent weniger gewesen, als noch zehn Jahre zuvor. Zu einem Großteil seien die Frauen zum Zeitpunkt des Abbruchs zwischen 18 und 39 Jahren alt gewesen. Rund 100 der betroffenen Frauen seien minderjährig gewesen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung