Notfallkomitee warnt vor Nachlassen im Kampf gegen Coronavirus

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte nach dem Rat ihres Notfallkomitees zu COVID-19 einer allgemeinen Müdigkeit im Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 vorbeugen.
Dazu gehörten gerade angesichts des wirtschaftlichen Drucks fein abgestimmte und pragmatische Richtlinien für eine angemessene Reaktion auf einen COVID-19-Ausbruch, teilte das Expertengremium vorgestern nach einer Telefonkonferenz mit.
Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, dass sich auch die jüngere Generation dem Kampf gegen das Virus verpflichtet fühle.
Das Komitee, das die WHO zu Anfang des Jahres einberufen hatte, betonte zudem aufgrund der voraussichtlich langen Dauer der Pandemie die Notwendigkeit nachhaltiger Bekämpfungsstrategien auf regionaler, nationaler und globaler Ebene.
In seinem Statement vor dem Gremium sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Pandemie sei eine Jahrhundertkrise, deren Wirkungen noch Jahrzehnte zu spüren sein würden.
Die Experten waren sich einig, dass die Verbreitung des Virus nach wie vor eine „Notlage von internationaler Tragweite“ sei. Vor einem halben Jahr hatte das Expertengremium der WHO geraten, diese höchste Alarmstufe auszurufen.
Die rund 30 aus verschiedenen Ländern stammenden Fachleute – darunter der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell – wollen innerhalb der nächsten drei Monate erneut beraten.
Ende Juli hatte die WHO einen neuerlichen Negativ-Rekord bei den weltweiten Neuinfektionen gemeldet. Binnen eines Tages hatte sie 292.000 Infektionen registriert.
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