OECD-Report: Patienten stärker einbinden

Paris – Eine sichere und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung muss gemeinsam von jenen, die Versorgung benötigen und denjenigen, die diese erbringen, gestaltet werden. Darauf weist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Arbeitspapier zur Patientenbeteiligung hin.
Grundsätzlich sei im Sinne der Versorgungsqualität und -sicherheit eine noch stärkere Institutionalisierung der Patienteneinbindung erstrebenswert, so die OECD. In dem OECD-Bericht heißt es, die Perspektiven von Patienten und Bürgern und ihr aktives Engagement seien von entscheidender Bedeutung, um Gesundheitssysteme sicherer und menschenzentrierter zu machen.
Derzeit würden aber Patientenerfahrungen insbesondere zum Thema Ereignisse oft nicht geteilt, gemeldet oder in die Entwicklung von Lösungen für mehr Patientensicherheit eingebunden. Hier seien „weitere Anstrengungen erforderlich“. So sollten beispielsweise bessere Plattformen und Netzwerke für einen entsprechenden Austausch etabliert werden.
Laut OECD müsse es Mechanismen geben, die es Patienten und Versorgern ermöglichen, systematisch gesammelte Erfahrungen rund um die medizinische und pflegerische Versorgung und deren Ergebnisse zu teilen. Zudem gelte es sicherzustellen, dass diese Informationen auch in die Gestaltung von Patientensicherheitsinitiativen einfließen.
Notwendig ist aus Sicht der OECD-Experten auch eine Stärkung der Einbindung auf institutioneller und klinischer Ebene. Die OECD-Mitgliedsländer könnten Patienten etwa stärker in die Priorisierung der Mittelzuweisung für die Patientensicherheitsforschung einbeziehen. Selbiges gelte für Organisationskulturfragen – zum Beispiel bezüglich Transparenz- und Rechenschaftspflichten.
Datenaspekte adressiert das Arbeitspapier ebenfalls. Aus Patientenerfahrungen gewonnene Daten sollten in größere, im Gesundheitswesen genutzte Datensätze einfließen. Um den so zu erzielenden Nutzen zu maximieren, sollen beispielsweise gemeldete Vorfälle im Bereich der Patientensicherheit nach den gängigen Terminologien klassifiziert werden, um so eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Zudem sei eine entsprechende Datenerfassung auf andere Bereiche außerhalb von Krankenhäusern auszudehnen – beispielsweise die Primärversorgung und die Langzeitpflege.
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