Ausland

OECD-Report: Patienten stärker einbinden

  • Mittwoch, 1. November 2023
/lenets_tan, stock.adobe.com
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Paris – Eine sichere und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung muss gemeinsam von jenen, die Ver­sorgung benötigen und denjenigen, die diese erbringen, gestaltet werden. Darauf weist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Arbeitspapier zur Patientenbeteiligung hin.

Grundsätzlich sei im Sinne der Versorgungsqualität und -sicherheit eine noch stärkere Institutionalisierung der Patienteneinbindung erstrebenswert, so die OECD. In dem OECD-Bericht heißt es, die Perspektiven von Patienten und Bürgern und ihr aktives Engagement seien von entscheidender Bedeutung, um Gesundheits­systeme sicherer und menschenzentrierter zu machen.

Derzeit würden aber Patientenerfahrungen insbesondere zum Thema Ereignisse oft nicht geteilt, gemeldet oder in die Entwicklung von Lösungen für mehr Patientensicherheit eingebunden. Hier seien „weitere An­strengungen erforderlich“. So sollten beispielsweise bessere Plattformen und Netzwerke für einen ent­spre­chenden Austausch etabliert werden.

Laut OECD müsse es Mechanismen geben, die es Patienten und Versorgern ermöglichen, systematisch ge­sammelte Erfahrungen rund um die medizinische und pflegerische Versorgung und deren Ergebnisse zu teilen. Zudem gelte es sicherzustellen, dass diese Informationen auch in die Gestaltung von Patienten­sicherheitsinitiativen einfließen.

Notwendig ist aus Sicht der OECD-Experten auch eine Stärkung der Einbindung auf institutioneller und klini­scher Ebene. Die OECD-Mitgliedsländer könnten Patienten etwa stärker in die Priorisierung der Mittelzu­weisung für die Patientensicherheitsforschung einbeziehen. Selbiges gelte für Organisationskulturfragen – zum Beispiel bezüglich Transparenz- und Rechenschaftspflichten.

Datenaspekte adressiert das Arbeitspapier ebenfalls. Aus Patientenerfahrungen gewonnene Daten sollten in größere, im Gesundheitswesen genutzte Datensätze einfließen. Um den so zu erzielenden Nutzen zu maxi­mie­ren, sollen beispielsweise gemeldete Vorfälle im Bereich der Patientensicherheit nach den gängigen Ter­minologien klassifiziert werden, um so eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Zudem sei eine entsprechende Datenerfassung auf andere Bereiche außerhalb von Krankenhäusern auszu­dehnen – beispielsweise die Pri­märversorgung und die Langzeitpflege.

aha

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