Pakistans Kliniken von COVID-19-Fällen überlastet

Islamabad – Das Gesundheitssystem Pakistans ist wegen der zunehmenden Anzahl von Coronaerkrankungen immer stärker überlastet. Vorgestern meldeten die Gesundheitsämter des Landes eine Rekordzahl von 157 Coronatoten binnen eines Tages.
Gleichzeitig wurden 4.682 Patienten auf Intensivstationen behandelt – auch das ist eine Rekordzahl. Wie im Nachbarland Indien wird in den Kliniken der Sauerstoff zur Beatmung knapp. Am vergangenen Freitag hatte die Regierung das Militär zu Hilfe gerufen, um die Einhaltung der Coronaregeln durchzusetzen.
Angesichts von 216 Millionen Einwohnern erscheinen die Zahlen im internationalen Vergleich noch niedrig. „Die tatsächliche Zahl der mit Corona verbundenen Todesfälle ist aber höher als berichtet“, erklärte der Generalsekretär der Pakistanischen Ärztevereinigung PMA, Qaiser Sajjad.
Wer nicht im Krankenhaus sterbe, werde oft statistisch nicht erfasst und viele Familien würden COVID-19 als Todesursache verschweigen, um ein normales Begräbnis eines verstorbenen Angehörigen zu ermöglichen.
Das islamisch geprägte südasiatische Land hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis vorgestern gut 790.000 Infektionen und rund 17.000 Todesfälle registriert. Einige Krankenhäuser nehmen keine neuen Coronapatienten mehr auf, weil sie keine Kapazitäten mehr haben. Seit Februar wurden in Pakistan etwa 1,5 Millionen Menschen geimpft.
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