Ausland

Quarantäne wegen Masern in Kalifornien

  • Montag, 29. April 2019
University of California /dpa
University of California /dpa

Los Angeles – Wegen einer möglichen Ansteckung mit Masern stehen Hunderte Studen­ten und Mitarbeiter an zwei US-Universitäten in Los Angeles unter Quarantäne. Rund 1.000 Menschen seien in den vergangenen Tagen aufgefordert worden, zu Hause zu blei­ben und den Kontakt mit anderen Menschen zu meiden, weil sie Masern ausgesetzt ge­wesen sein könnten, schrieben US-Medien unter Berufung auf örtliche Gesundheits­be­amte.

Es handle sich dabei um eine der größten Quarantäneanordnungen in der Geschichte Kali­for­niens, wie die Los Angeles Times berichtete. Sie könnte bis zu 21 Tagen andauern, schrieb die Washington Post. Es sei eine Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung der Krankheit, denn die Betroffenen sollen sich zeitgleich mit Erkrankten in einer Bücherei oder bestimmten Klassenräumen aufgehalten haben.

Wer unter den Betroffenen an der University of California oder der California State Uni­ver­sity, beide in Los Angeles, eine Impfung zum Schutz vor Masern nachweisen kann, darf sich wieder frei bewegen, berichten US-Medien weiter. Daher sinke die Zahl der Quaran­tänefälle kontinuierlich und stand laut Washington Post zuletzt bei rund 700.

Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung von Masern in den USA hat US-Präsi­dent Donald Trump Eltern zur Impfung ihrer Kinder aufgerufen. „Sie müssen ihre Impfun­gen bekommen“, sagte Trump in Washington. „Diese Impfungen sind so wichtig.“

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, die Zahl der Masernerkrankungen sei auf dem höchsten Stand, seit die Krankheit in den USA im Jahr 2.000 für besiegt erklärt worden sei. Demnach wurden bis Mittwoch 695 Krankheits­fälle aus 22 der 50 US-Bundesstaaten gemeldet.

Trump hatte sich in der Vergangenheit skeptisch über Impfungen geäußert. Im Jahr 2014 hatte er einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus bei Kindern hergestellt – ein bei Impfgegnern verbreiteter Irrglaube.

Das Gerücht geht auf eine Studie eines britischen Arztes aus dem Jahr 1998 zurück, die 2011 zurückgezogen wurde. Der Autor verlor seine Zulassung als Arzt in Großbritannien. Nach Angaben des Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, gibt es „keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus“.

afp/dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung