Zwei Maserntote in der Schweiz seit Anfang des Jahres

Genf – In der Schweiz sind seit Anfang des Jahres zwei Menschen an Masern gestorben. Insgesamt sei die Zahl der Masernfälle in diesem Jahr auf 155 gestiegen, teilte das schweizerische Bundesamt für Gesundheit gestern mit.
Ein etwa 30 Jahre alter Mann starb den Angaben zufolge an Masern, nachdem er sich bei Angehörigen angesteckt hatte. 67 Stunden nachdem er mit dem Virus in Kontakt gekommen war, ließ er sich impfen. Die Impfung kam jedoch zu spät – er starb kurz nach dem Auftreten der ersten Symptome.
Bei dem zweiten Todesopfer handelt es sich um einen etwa 70 Jahre alten Mann, dessen Immunsystem durch eine Krebserkrankung geschwächt war. Wie er sich ansteckte, ist nach Angaben des Bundesamts unklar. Er starb einige Tage nach Ausbruch einer masernbedingten Lungenentzündung.
Die Gesundheitsbehörde rief mit Nachdruck zur Impfung auf. Dabei gehe es nicht nur um den persönlichen Schutz, sondern auch um den Schutz besonders anfälliger Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Die Zahl der Masern-Fälle ist weltweit drastisch gestiegen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO vervierfachte sie sich im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dass die hochansteckende Erkrankung sich in jüngster Zeit wieder verbreitet, liegt insbesondere an der weltweit wachsenden Impfskepsis.
Erst gestern stellte das Robert-Koch-Institut (RKI) neue Zahlen für Deutschland vor. Zwar haben demnach 97,1 Prozent der Schulanfänger die erste Impfung erhalten. Bei der entscheidenden zweiten Masernimpfung dagegen gibt es große regionale Unterschiede. Deswegen wird laut RKI auf Bundesebene die gewünschte Impfquote von 95 Prozent nicht erreicht. Bei Kindern sind nach den neuen Daten des RKI nur gut 93 Prozent zweimal gegen Masern geimpft.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: