Rotes Kreuz fordert Zugang zu Verletzten in Rebellenenklave Ost-Ghuta

Damaskus – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat angesichts der anhaltenden Luftangriffe und der zahlreichen zivilen Opfer Zugang zur Rebellenenklave Ost-Ghuta verlangt. Es müsse den Einsatzkräften erlaubt werden, die Verwundeten in dem Kampfgebiet zu versorgen, sagte die Leiterin der IKRK-Delegation in Syrien, Marianne Gasser.
„Verletzte sterben, nur weil sie nicht rechtzeitig behandelt werden.“ Die Ärzte und Pfleger vor Ort seien angesichts der großen Zahl an Verletzten überfordert. Zudem mangele es an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung.
Die syrische Luftwaffe setzte ihre Luftangriffe auf Ost-Ghuta heute unvermindert fort. Seit Beginn der Offensive am vergangenen Sonntag wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte fast 300 Zivilisten getötet, unter ihnen 71 Kinder. 1.400 Menschen seien verletzt worden, erklärte die oppositionsnahe Organisation, deren Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüft werden können.
Die humanitäre Situation in der Region, die seit 2013 unter Belagerung steht, ist katastrophal, viele der rund 400.000 Einwohner leiden Hunger. Mehrere Krankenhäuser wurden so schwer beschädigt, dass sie den Betrieb einstellen mussten. In den übrigen Kliniken fehlt es an Betten, viele Verletzte müssen am Boden behandelt werden.
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