Ausland

Schwerkranke aus Ost-Ghuta evakuiert

  • Donnerstag, 28. Dezember 2017

Beirut – Hilfsorganisationen haben zwölf weitere Schwerkranke aus der belagerten syrischen Rebellenbastion Ost-Ghuta bringen können. Bei dem Großteil derer, die das Gebiet gestern hätten verlassen können, habe es sich um Kinder mit Mitgliedern ihrer Familien gehandelt, sagte eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Syrien. Die meisten litten an Krebs. Sie sollten in die nahegelegene Hauptstadt Damaskus gebracht werden.

In der Nacht auf Mittwoch waren nach monatelagem Warten erstmals vier Schwer­kranke aus Ost-Ghuta gebracht worden, unter ihnen drei Kinder. Das Rote Kreuz hoffte, weitere Kranke könnten die Rebellenbastion „bald“ verlassen. Gestern hieß es, 29 Schwerkranke sollten aus der Region gebracht werden. Die UNO fordert, hunderte Menschen aus der Region herauszubringen.

Viele Kinder betroffen

Ost-Ghuta ist eines der letzten Gebiete unter Kontrolle der Rebellen in Syrien. In der Region am Ostrand von Damaskus leben knapp 400.000 Menschen seit 2013 unter ständiger Belagerung durch die Regierungstruppen. Rund die Hälfte davon sind Kinder. Seit Jahren haben sie kaum noch Lebensmittel oder Medikamente.

Bereits vor Monaten war eine Liste mit 500 schwerkranken Zivilisten erstellt worden. Allein seit November starben nach UN-Angaben mindestens 16 Menschen von dieser Liste, weil sie nicht in Krankenhäuser außerhalb des belagerten Gebiets gebracht wurden. 

Ost-Ghuta ist eine der vier sogenannten Deeskalationszonen in Syrien, auf die sich die Konfliktparteien bei Friedensgesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana einigten. Die Einrichtung dieser Schutzzone führte zwar zwischenzeitlich zu einem Rückgang der Kämpfe; die syrische Regierung von Machthaber Baschar al-Assad hielt aber an der Belagerung fest und nahm Mitte November die Luftangriffe auf das Gebiet wieder auf.

In Syrien dauert der Bürgerkrieg seit 2011 an. Seitdem starben bereits mehr als 340.000 Menschen, Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

afp

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