Ausland

Rotes Kreuz: Tödliche Gefahren für Flüchtlinge in sudanesischer Stadt

  • Donnerstag, 21. Dezember 2023
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Michael Knief
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Nairobi – Nach tagelangen Kämpfen in der sudanesischen Stadt Wad Madani südöstlich der Hauptstadt Khartum spitzt sich die Lage für die Flüchtlinge dort zu.

„Wir fürchten, dass sich Wad Madani, das einst als sicherer Hafen für die Menschen galt, die vor extremer Gewalt in Khartum geflohen sind, sich in eine weitere Todesfalle verwandelt“, sagte Pierre Dorbes, Leiter der Delegation des Komitee des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) im Sudan, heute. Familien würden im Chaos der erneuten Flucht auseinandergerissen, ältere Menschen hilflos zurückgelassen.

Das IKRK rief die Konfliktparteien auf, den Schutz von Zivilisten und sichere Korridore zum Verlassen der Stadt zu gewährleisten. Die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) hatte Ende vergangener Woche mit Angriffen auf Wad Madani begonnen. Die Truppen der sudanesischen Armee hatten sich am Montag von ihren Stützpunkten in der Stadt zurückgezogen, in die seit Beginn des Konflikts mehr als eine halbe Million Menschen geflohen sind.

„Wir sind in großer Sorge um diejenigen, die vor dem Horror aus Khartum geflohen sind und nun in Wad Madani in der Falle sitzen, ohne entkommen zu können“, sagte Karim Abdelmoneim, Nothilfekoordinator der Welternährungsprogramms (WFP) im Sudan. Etwa 800.000 Menschen, die bislang vom WFP mit Lebensmitteln versorgt worden seien, seien von Hilfe abgeschnitten.

Seit Mitte April kämpfen im Sudan die Streitkräfte unter der Führung des amtierenden Staatschefs Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen RSF. Dabei handelt es sich um eine aus Milizen in der Region Darfur hervorgegangene Quasi-Armee, die vom früheren Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird. Der Konflikt hat vor allem in der Hauptstadt Khartum und in der Krisenregion Darfur schwere Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach UN-Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen im Land auf der Flucht.

dpa

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