Unicef: Seit Mai etwa 1.200 Kinder in Flüchtlingslagern im Sudan gestorben

Genf – In Flüchtlingslagern im Krisenland Sudan sind nach UN-Angaben seit Mai etwa 1.200 Kinder gestorben. Die Kinder in neun Camps in dem nordostafrikanischen Land seien Opfer von Mangelernährung und Maserninfektionen geworden, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef heute in Genf mit.
Wegen der „unentwegten Angriffe“ auf Gesundheitseinrichtungen und der schlechten Ernährungslage im Sudan sei zu befürchten, „dass bis Jahresende mehrere tausend Neugeborene sterben“.
Im Sudan liefern sich seit Mitte April die Truppen von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf.
Fast 7.500 Menschen wurden seitdem nach zurückhaltenden Schätzungen der Nichtregierungsorganisation Armed Conflicts Location and Event Data Project (ACLED) getötet.
Der Konflikt zerstörte auch weite Teile der ohnehin schon fragilen Infrastruktur im Sudan. 80 Prozent der Krankenhäuser des Landes schlossen, Millionen Menschen leiden Hunger. Mehr als fünf Millionen Menschen wurden nach Angaben der UNO vertrieben.
Allein aus der dicht besiedelten Hauptstadt Khartum flohen 2,8 Millionen Menschen vor den anhaltenden Luftangriffen, Artilleriegefechten und Straßenkämpfen. Internationale Bemühungen um eine Waffenruhe blieben bisher ergebnislos.
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